Voller Saal beim Bildervortrag über Burkina Faso

Am 31. Mai war berichtete unser Kaplan Hartmann aus seiner Heimat, Burkina Faso. Dazu hatte er zahlreiche Bilder mitgebracht. Es gab sehr viel zu berichten. Die Gäste erschienen in großer Zahl, so dass ständig noch Stühle beigeschleppt wurden, bis die Saalhälfte richtig voll war. Auch ein Eine Welt Verkaufstisch war aufgebaut.

Alles in allem war es ein kurzweiliger Abend, bei dem das Publikum interessiert gelauscht hat.

Burkina Faso, auf Deutsch: "Vaterland aufrichtiger Menschen", war bis 1960 eine französische Kolonie und erlangte dann seine Unabhängigkeit. Seit 1991 hat es eine demokratisch gewählte Regierung. Vorher wurde es von einem Militärregime regiert. In Burkina Faso gibt es sehr viele verschiedene ethnische Gruppen und rund 60 verschiedene Sprachen. Die Amtssprache ist Französisch. Es gibt 3 große Religionsgruppen, die Hälfte sind Muslime, ein Viertel gehören einer Naturreligion an. Das Meer, Berge oder Bäume sind für sie Götter, denen sie Opfer darbringen. Das andere Viertel sind Christen, wovon die Meisten Katholiken sind. Obwohl die Katholiken somit nicht die größte Gruppe darstellen, genießen sie doch großes Ansehen und haben viel Einfluss. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sie die Schulen im Land eingeführt haben.

Es ist eines der ärmsten Länder und gilt als hoch verschuldetes Entwicklungsland. Das Land besitzt zwar einiges Gold an Bodenschätze, aber die Mienen sind an kanadische Firmen verkauft und von dem Erlös des Abbaus verbleiben nur 10 % im Land. Die meisten Menschen leben in Dörfern und sind Selbstversorger. Dazu zählt in der Hauptsache Viehzucht (Ziegen, Schafe, Kühe und Rinder) und auch der Hirseanbau. Jede Familie hat eine eigene kleine Scheune, in der Sie das Getreide für ein ganzes Jahr unterbringt.

Es gibt keine Schulpflicht und die Schulplätze sind kostenpflichtig. Obwohl es nur ein kleiner Beitrag ist, ist es doch ein Privileg, in die Schule gehen zu dürfen. Der Unterricht findet im Freien statt und in einer Klasse sind über 80 Schüler und Schülerinnen.

Der Referent zeigte zahlreiche Bilder von Kindern und erklärte, dass die Kinder im Prinzip nichts haben. Viele haben noch nicht einmal Schuhe und laufen auch auf dem sehr heißen Boden barfuß. Aber sie sind glücklich. Das war auch einer der Punkte, die unseren Kaplan erstaunt haben, als er nach Europa kam. Wir leben zwar alle im Wohlstand und haben für alle Wetterlagen und Gelegenheiten passende Schuhe, aber wir scheinen damit nicht sonderlich glücklich zu sein und stehen immer unter Stress.

Auch wurden auch viele Bilder aus dem kirchlichen Leben gezeigt. Ein Bild des Domes, ein flacher Holzbau, der für unsere Verhältnisse eher unspektakulär aussieht, von Mitarbeitern, von Gottesdiensten, bei denen sehr viele Menschen und vor allem Kinder anwesend waren. Selbst kleine Dörfer habe locker 100 Messdiener. Die Marienfrömmigkeit ist sehr verbreitet. In den Monaten Mai und Oktober trifft sich das Dorf jeden Abend um den Rosenkranz zu beten. Interessant waren auch die Bilder von Pilgerreisen, wo sich ganz viele Leute aus dem Dorf auf einen über 100 km langen Weg gemacht haben und dabei das Gepäck nach afrikanischer Art auf dem Kopf getragen haben.


Bild und Text: Michael Schneider