Modernisierung der Kita St. Peter Ensheim

Die in die Jahre gekommene Kindertagesstätte St. Peter in Ensheim wird modernisiert und erweitert. Nach den Verhandlungen mit den Geldgebern und einer intensiven Planungsphase erfolgt nun endlich der Spatenstich als offizieller Startschuss für die Baumaßnahme. Auf dem Grundstück der bestehenden Kita in der Schwester-Gottfrieda-Straße in Ensheim entsteht auf einer Fläche von 520 m² ein Erweiterungsneubau für zwei Gruppenräume und einem Mehrzweckraum nebst den vorgeschriebenen Nebenräumen. Die Kita kann während der Bauarbeiten in Betrieb bleiben. Nach Fertigstellung des Neubaus zieht die Einrichtung um. Erst dann werden die bestehenden Räumlichkeiten umgebaut und saniert. Nach Fertigstellung dieser Arbeiten werden Neu- und Altbau miteinander verschmelzen. Im Altbau befinden sich dann die Kinderkrippe, Personalräume und der Besprechungsraum. Im Untergeschoss mit Innenhof entsteht ein Kinderbistro mit entsprechender Küche.

Die Planer entsprachen den Wünschen des Trägers, ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Gebäude zu konzipieren, auch um den christlichen Ansprüchen zum Erhalt der Schöpfung hier Rechnung tragen zu können. Holz als einziger CO2-neutraler Baustoff findet als zentrales Element seinen Einsatz. Die Fassadenverschalung, Außen- und Innenwände werden teils in Holzrahmen- oder Brettsperrholzbauweise realisiert, wo immer baukonstruktiv möglich, bleibt der Baustoff auch sichtbar. Die Kinder sollen die Haptik des Baustoffes spüren und einen Bezug zu diesem herstellen können. Ein angenehmes, gesundes Raumklima geht mit dem Baustoff Holz einher. Die vorelementierten Holzbalkendecken verfügen über eine werksseitig aufgebrachte Akustikprofilierung aus Weißtannenlamellen. Das bringt eine angenehme Raumakustik mit sich, welche nicht nur die Nerven der ErzieherInnen schont, sondern auch das Stresspotenzial der Kinder mindert.

Geheizt wird in erster Linie mit der „Heizenergie“ der Kinder. Ein spielendes Kind gibt zwischen 80 und 100 Watt Wärmeleistung ab. Das ergibt in der Summe ca. 6.000 Watt Wärmeleistung, die über die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Gebäude verteilt und zurückgehalten wird, anstatt diese beim Lüften zu vergeuden. Zu den Spitzenzeiten im Winter wird eine Wärmepumpe zusätzlich aktiv, die ihre Primärenergie aus Erdwärme bezieht. Eine 28 kWp starke Photovoltaikanlage wird für den Eigenstrombedarf installiert. Ein Speicher bietet die Möglichkeit die Energie auch an trüben Tagen nutzen zu können. Alles in allem entsteht ein nahezu energieautarkes Gebäude, welches sich harmonisch in den ehemaligen Spielgarten einfügt. Der Spielgarten wird um den neuen Anbau herum angelegt. Auch hier wird ein ökologisch sinnvolles Konzept umgesetzt. Naturnah versucht man mit der Landschaft zu spielen. Hügel, Blumenwiesen, Insektenhotels, ein Barfußpfad, Weidentipis, uvm. reihen sich entlang einer Bobbycarrennbahn, die die Freianlage von Nord nach Süd durchzieht.

Das Team der Erzieherinnen ist in die Planung involviert und konnte ihre Impulse und Erfahrungswerte an das Planungsteam weitergeben. „Es ist wichtig, bei einem solchen Projekt alle Beteiligten mit hinein zu nehmen. Das sorgt für hohe Akzeptanz und ein gutes Klima, nicht nur in den Räumen, sondern auch unter den Menschen!“, sagt Architekt Michael Licht aus Neunkirchen, der sich zusammen mit dem Architekt Jürgen Ripplinger aus Sankt Ingbert nach der Planungsphase nun endlich auf die Umsetzung freut, wenngleich die momentane wirtschaftliche Situation im Bausektor nicht gerade einfach ist. So haben die Verantwortlichen mit extrem hohen Baukosten zu kämpfen, die es irgendwie vertretbar, zu optimieren gilt.



Text: Pfarrei Heilige-Veronika Ensheim, Bild: Landeshauptstadt Saarbrücken

Auf dem Bild von links nach rechts: Dr. Sabine Dengel, Dezernentin für Kultur, Bildung und Jugend der Landeshauptstadt Saarbrücken; Peter Gillo, Regionalverbandsdirektor des Regionalverbandes Saarbrücken; Jürgen Ripplinger, Architekt; Uwe Conradt, Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken; Yvonne Brück von der CDU Fraktion Saarbrücken; Stephan Meßner, Pfarrer; Joachim Vatter vom Bistum Speyer; Michael Licht, Architekt; Klaus König, von der Regionalverwaltung in Sankt Ingbert