Ensheimer Kirchengemeinden starten Unterschriftenaktion

Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde in Ensheim haben eine Unterschriftensammlung für den Erhalt der Kühl- und Verabschiedungsräume auf dem Ensheimer Friedhof gestartet. Die Unterschriftenlisten werden bei den entsprechenden Fraktionen eingereicht und um ein Umdenken ersucht. Auch ist eine Informations- und Diskussionsveranstaltung angedacht, bei der das Konzept den Bürgern vorgestellt und mit Ihnen diskutiert werden soll.

Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift mit, die Kühlräume und Verabschiedungsräume zumindest teilweise zu erhalten.

Die Listen liegen in den Kirchen und bei Geschenke Angelika, Hauptstraße 69A, aus. Hintergrund ist, dass der Ausschuss für Friedhofswesen der Stadt Saarbrücken beschlossen hat, bei der anstehenden Renovierung der Einsegnungshalle, die Kühlzellen und Verabschiedungsräume wegfallen zu lassen.

Bei einer Körperbestattung auf dem Ensheimer Friedhof, können sich Angehörige dann nicht mehr vorher in Ensheim von ihren Verstorbenen verabschieden. Stattdessen müssen sie dazu nach Güdingen fahren, weil die dortigen Kühlzellen genutzt werden sollen. Dies sind zwar nur 6 km, aber für ältere Menschen ohne Fahrgelegenheit ist dies eine sehr hohe Belastung, in einer ohnehin schwierigen Situation. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln braucht man rund 1 Stunde für eine Strecke mit ein bis zweimal Umsteigen.

Begründet wurde die Entscheidung damit, dass es immer weniger Körperbestattungen gibt und die erhöhten Baukosten damit nicht gerechtfertigt sind. Aber Körperbestattungen sind die traditionellen Bestattungen der christlichen Kultur und es sollten neben den Kosten nicht noch weitere Hürden eingebaut werden, damit sich Menschen gegen eine Körperbestattung entscheiden. Es ist auch nur schwer zu akzeptieren, dass gerade an den Verstorbenen und an älteren Menschen, die hier die Hauptbetroffenen sind, gespart werden muss. Zumal die Bestattungskosten eh schon sehr hoch sind.

Aus diesem Grund sind sich die beiden Pfarrer Wolfgang Glitt und Stephan Meßner, sowie das Presbyterium und der Pfarreirat einig, dass man hier für einen Erhalt der Tradition und der lokalen Trauerkultur kämpfen muss.



Text und Bild: Michael Schneider