Gedanken zum Allerheiligenfest

„Wer’s glaubt, wird selig!“ Wer so einen Satz sagt, erntet Anerkennung und Skepsis. „Ja, ja, ist schon recht. Glaub das nur, wenn du damit glücklich wirst! Ich glaube es jedenfalls nicht.“

„Wer’s glaubt, wird selig!“ Wörtlich genommen, steckt hinter diesem Satz eine tiefe Wahrheit: „Mein persönlicher Glaube und die Frage, wo mein Leben hinführt sind eng miteinander verknüpft.“ Allerheiligen gibt Zeugnis davon, dass Menschen in den Himmel getragen wurden. „Er war da“, der Jahwe, der „ICH-BIN-FÜR-EUCH-DA“. Er will dass dein Leben wieder „ganz heil“ wird.

Braucht es heutzutage noch so einen Glauben? Die Welt ist aufgeklärt. Viele Geheimnisse sind gelüftet. Der Mensch ist erforscht. Die Wissenschaft schafft viele neue Erkenntnisse. Und doch meldet sich bei vielen ein Unbehagen: „Sind wir das Maß aller Dinge? Woran soll ich glauben, wenn die Welt da und dort aus den Fugen gerät? Gibt es über uns hinaus etwas Größeres, auf das ich mich verlassen kann?“ Gott hat viele Wege seine Nähe zu zeigen, zumeist zeigt er sich nicht mit Sturm, Blitz oder Donner, wie die Bibel sagt. Im „sanften, leisen Säuseln“ meines Herzens ist er zu vernehmen.

Mir wird bewusst, dass es meinem Glauben guttut, wenn zu meinem Beten mit Worten vor allem eines noch dazukommt: das Schweigen, das Hineinhören in die Stille, das Loslassen meiner Gedanken, die oft nur um sich selbst kreisen. Der Glaube an Gott ist in erster Linie eine Herzensangelegenheit und hat ganz viel mit Vertrauen zu tun. Mein Herz kann ich aber nur jemandem geben, den ich liebe. Und das fällt freilich leichter, wenn ich weiß, dass ich von ihm auch geliebt werde.

Hab Geduld mit Gott, er hat sie auch mit dir! Denn das Wesen Gottes ist Liebe! „Wer´s glaubt, wird selig!“



Bild: Uschi Dreiucker bei pixelio.de, Text: Stephan Meßner