Auf ziemlich festem Grund steht der Kirchenneubau vom Jahr 1155, und zwar in doppelter Hinsicht: Er wurde an demselben felsigen Grund errichtet, an dem auch die heutige Kirche steht: - auf dem nach Osten und Süden stark abfallenden Hügel über dem Ortsteil Heimel. Und zudem bestätigen Urkunden von 1152 und 1179 einen Landverkauf durch Ditmar aus dem Ensheimer Adelsgeschlecht an das Kloster Wadgassen, dessen Erlös wohl zur Deckung der Kirchenbaukosten benötigt wurde.
Aus verschiedenen Visitationsberichten aus den folgenden Jahrhunderten ist zu entnehmen: Diese Kirche von 1155 war eine kleine, frühgotische Halle mit Flachdecke. Der Chorraum war nach Osten gerichtet. Die Fenster aber waren, anders als sonst in der Gotik üblich, ziemlich klein. Die Westmauer ging in einen angebauten Turm über. Das Hauptschiff maß 66 Schuh in der Länge und 40 Schuh in der Breite. Zumindest zu Beginn der Reformationszeit war diese mittelalterliche Kirche mit Fresken bemalt, wie Visitationsberichte vermerken. Aus jener Zeit werden auch eine Orgel und zwei Glocken erwähnt.
In einem Bericht anlässlich einer Visitation durch den Dekan Robert Lamy von St. Stephan in Vic im September 1686 heißt es ausdrücklich: "Die Kirche ist ein schöner Bau...".
Ein ähnliches Dokument vom Juni 1717 bestätigt diesen Eindruck: "... Elle est très petite, mais assez bien entretenue - Sie (die Kirche) ist klein, aber in einem guten Zustand. Die Kirche hat nur einen Altar, der aus Marmorstein geschaffen ist. Der Tabernakel ist doppelt und ausgefüttert. Das Ciborium, die Monstranz und der Kelch sind aus Silber, auch die Gefäße der heiligen Öle. Die Bänke des Kirchenschiffs sind alle gleich. Die Empore ist in einem guten Zustand. Die Kanzel für die Predigten ist an einer guten Stelle. Der Beichtstuhl ist mit Gittern versehen. Die Kerzenständer sind aus Holz, aber sehr sauber. Vor dem Heiligen Sakrament das ewige Licht. Die Fenster sind besonders schön. Das Pflaster des Fußbodens ist aus Steinplatten. Die Vertäfelung, die Bedachung und die Mauern der Kirche sind in einem ordentlichen Zustand, ebenso der Friedhof, das Gebeinhaus und der Taufstein...".
Zwei Jahrzehnte später jedoch, - es war im Jahr 1738 -, mahnte der Bischof von Metz wegen drohender Einsturzgefahr dieser Kirche eine dringende Renovierung an, nötigenfalls sogar einen Neubau. Die Verantwortlichen im Kloster Wadgassen zögerten jedoch die Ausführung mehrfach hinaus. Der Grund für den raschen Verfall des Gebäudes zwischen der Visitation von 1717 und jenem Appell des Bischofs ist nicht bekannt.
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Festschrift 250 Jahre St.Peter