Arme Franziskanerinnen

Während die Schwestern des "Instituts St. Dominikus" den Schwerpunkt ihres Engagements in der Erziehung legten, waren die "Armen Franziskanerinnen" eher im sozialen Bereich tätig, vornehmlich im Krankendienst.

Pfarrer Paul Josef Nardini, Pirmasens, hat diese Gemeinschaft im Jahr 1855 gegründet. "Alle Welt" nennt sie einfach "Mallersdorfer Schwestern". Denn sie haben sich das ehemalige Benediktinerkloster zu Mallersdorf zu ihrer Zentrale (Mutterhaus) erwählt.

Nach Ensheim kamen die Schwestern dieses Orden der Krankenpflege wegen. Denn im Jahr 1891 war das kleine Krankenhaus fertig gestellt, das die Firma Gebr. Adt für ihre Belegschaft hatte errichten lassen.

Auf Antrag des Gemeinderates vom Juni 1891 und die umgehenden Genehmigung durch die Bezirksverwaltung in Zweibrücken traten die Schwestern gleich mit Eröffnung dieser "Peter-Franz-Otto-Haus" genannten Einrichtung ihren Dienst an den Kranken an.

Schwester Gottfrieda (mit dem bürgerlichen Namen Ida Hartmann) wurde am 08.Juni 1966 "für ihre aufopferbereite Pflege der Kranken im Ensheimer Krankenhaus" die Ehrenbürgerschaft von Ensheim verliehen.

Aufgrund des sich immer deutlicher abzeichnenden Personalmangels war in der Nachkriegszeit von Seiten der Ordensleitung mehrmals geplant, die Schwestern aus Ensheim zurückzuziehen. dass dies dann doch nicht so rasch geschah, mag man aus einer Notiz von Pfarrer Konrath im Gedenkbuch der Pfarrei ablesen: "Ende Mai 1956 vernahm die Ensheimer Bevölkerung die Kunde, dass das Mutterhaus in Mallersdorf endgültig entscheiden habe, dass die derzeitig im Krankenhaus tätigen Schwestern auch weiterhin in Ensheim bleiben. Wie von Seiten des Mutterhauses verlautet, hat die Wertschätzung von Schwestern noch nie einen solchen Sturm entfacht habe wie im Fall Ensheim."

Am 30 September 1969 war es dann doch soweit: Die Mallersdorfer Schwestern verließen Ensheim. "In einem kleinen Abschiedsgottesdienst am Morgen dieses Tages dankte der Ortspfarrer den Ehrwürdigen Schwestern namens der ganzen Pfarrgemeinde für ihr Gebet und ihren jahrelangen aufopferungsvollen Dienst in unserer Gemeinde. Unsere guten Wünsche begleiten die Schwestern auf dem Weg zu ihrem neuen Wirkungsbereich", ist dazu in der Pfarrchronik zu lesen.


Quelle: Festschrift 250 Jahre St.Peter