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predigten-2019:2019-04-07 [2019/04/01 18:03]
— (aktuell)
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-===== Predigtgedanken,​ 07.04.2019 (5. Fastensonntag) ===== 
-//​**Johannes 8,1-11:** 
-In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben,​ solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten,​ richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!  ​ 
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-{{:​predigten-2016:​messner120x150.jpg?​nolink&​120x150 |Pfarrer Meßner}} 
-Liebe Schwestern und Brüder im Herrn! 
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-Es sind nicht die strategischen Ziele, die die Kirche aufbauen, sondern es ist Gottes weiser Plan, in dem auch Platz ist für jene Menschen, die aus der Sichtweise der Welt, als gescheitert gelten. 
-So wie diese Frau aus dem Evangelium, die man schon abgeschrieben hatte und für die dann die Steinigung, die Lösung sein sollte. 
-Und so sagt Jesus jenen, die von ihrer Selbstgerechtigkeit überzeugt sind: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!“ 
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-Der Heilige Geist deckt in uns jene Hilfsbedürftigkeit auf, die uns unsere Armut vor Gott erkennen lässt, die Gott dann aber benutzt, um uns wieder aufzurichten. 
-Uns so sagt Jesus zu der Frau: Hat dich niemand verurteilt? 
-Ich verurteile dich auch nicht, geh und sündige nicht mehr!“ 
- 
-Menschen die auf diese Weise ihr Leben ändern, haben ein anderes Gottesbild. 
-Diese Frau im Evangelium nennt Jesus „kyrios“,​ erhöhter Herr, denn sie hat in ihm den Sohn des wahren Gottes erkannt. 
-Eines Gottes, der nicht gekommen ist, um sie zu verurteilen,​ sondern um sie aufzurichten und zu retten, für das ewige Leben bei ihm.  
- 
-Das Christentum ist nicht durch ein Buch entstanden, sondern durch die Begegnung von Menschen mit Jesus Christus, es ist auch kein Verein, sondern der Leib Christi. 
-Jesus hat auch keine Nachfolger, er wirkt immer durch den Heiligen Geist in seiner Kirche. 
- 
-Darum haben wir die Sakramente, Jesus hat sie uns geschenkt, er bleibt durch sie mit uns in Verbindung. 
-Wenn der Heilige Geist nicht wirken würde, bräuchten wir jetzt auch keine Messe zu feiern, denn bei der Herabrufung des Heiligen Geistes über die Gaben von Brot und Wein, würde dann nichts geschehen. 
-Wenn ich die Bibel wie ein gewöhnliches Buch lese, werde ich sie nicht so verstehen, wie durch den Beistand des Heiligen Geistes. 
-Die Bibelworte wurden von Menschen aufgeschrieben,​ die vom Heiligen Geist inspiriert waren und er ist es, der sie uns besser verstehen lässt, natürlich indem er unseren menschlichen Verstand nicht übergeht. 
-„Bete immer zuerst zum Heiligen Geist und bitte ihn um seinen Beistand, bevor du in der Bibel liest!“, das ist für Gläubige von großer Bedeutung! 
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-Wenn wir heute vor einer großen Ratlosigkeit stehen und uns fragen, wie soll es weiter gehen, warum fragen wir nicht den Heiligen Geist? 
-Ich bin fest davon überzeugt, dass er in dem Maße, wie wir ihn anrufen, uns und damit die Kirche, erneuert, aufbaut und belebt. 
-Die Kirche ist keine Hüterin von Werten oder moralischen Vorstellungen,​ diese ergeben sich vielmehr durch die gelebte Beziehung mit Jesus Christus im Glauben. 
-Das Glaubensbekenntnis ist kein Parteiprogramm,​ sondern ist Verherrlichung Gottes, ein Lobpreis auf den, der Wahrheit und absolute Schönheit ist. 
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-Und wenn deine Beziehung zu Jesus Christus nicht oder nicht mehr existiert, dann bist du leer und verstehst auch das Wesen von Kirche nicht oder nicht mehr. 
-Eine Mutter Teresa ist für die Kirche nicht deshalb fruchtbar geworden, weil sie übermenschliche Kräfte hatte oder überdurchschnittlich intelligent war. 
-Nein, sie war ganz und gar mit Jesus Christus verbunden und durch das Wirken des Heiligen Geistes hat er sie fruchtbar werden lassen. 
-Mit 12 Schwestern hatte sie 1945 die Missionarinnen der Nächstenliebe gegründet, ohne finanzielle Unterstützung. 
-Heute wirken in diesen Orden mehr als 4500 Ordensschwestern in 730 Ordenshäusern,​ verstreut über die ganze Welt, auch in Deutschland. 
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-So ist das Wirken des Heiligen Geistes zu verstehen und vielleicht begreifen wir nun das Verhalten Jesu im Evangelium ein wenig besser. 
-Im Herzen der Frau bewirkt es eine innere Umkehr und die Gewissheit, dass Gott es war, der ihr all ihre Sünden vergeben hat und nun an ihrer Seite steht. 
-Mit dem Beistand des Heiligen Geistes kann ihr Leben wieder fruchtbar werden. ​ 
-Mit seiner Hilfe werden auch wir fruchtbar im Glauben, geisterfüllt,​ belebt, inspiriert, mehr und mehr, wenn wir ihn darum bitten. ​ 
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-Amen.  
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-:​sfoot:​Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, mit freundlicher Genehmigung der katholischen Bibelanstalt Stuttgart, Predigt: Pfarrer Stephan Meßner:se: 
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