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predigten-2018:2018-12-26 [2018/12/22 19:20]
— (aktuell)
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-===== Predigtgedanken,​ 26.12.2018 (2. Weihnachtstag,​ Hl. Stephanus) ===== 
-//​**Apostelgeschichte 6, 8-10; 7, 54-60:** 
-In jenen Tagen tat Stephanus, voll Gnade und Kraft, Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Doch einige von der so genannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und Leute aus Kilíkien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stephanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen. Als sie seine Rede hörten, waren sie in ihren Herzen aufs Äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er. // 
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-{{:​predigten-2016:​messner120x150.jpg?​nolink&​120x150 |Pfarrer Meßner}} 
-Liebe Mitchristen,​ 
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-heute, am zweiten Weihnachtstag,​ können wir es wieder etwas ruhiger angehen lassen. 
-Die Bescherung dürfte vorüber sein und das erste große Festtagsessen ebenso. 
-Ein Anlass darüber nachzudenken,​ welche Anfrage Weihnachten an mein Christ sein stellt. 
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-Ein unangenehmes Beispiel ist uns eben in der Lesung geschildert worden. 
-Stephanus ist einer der ersten Christen, den es aus der idyllischen Weihnachtsfreude herausreißt,​ weil er sich zu diesem Kind in der Krippe öffentlich bekennt. 
-Die Anwesenden halten sich die Ohren zu, weil sie diese Wahrheit, die er sagt, nicht mehr ertragen, so weit weg sind ihre Herzen von Gott. 
-So wird er zum Blutzeugen werden, weil er an Christus und seiner göttlichen Botschaft festhält. 
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-Die Ohnmacht derer, die um ihres Glaubens Willens verfolgt werden, ist die Ohnmacht, die uns an dieses kleine Kind in der Krippe bindet, in welchem sich Gott selber in die Hände von Menschen ausliefert. 
-In Afghanistan,​ mitten im Einsatzgebiet der Deutschen Soldaten, wurde ein Gebetsraum eingerichtet,​ der symbolisch den Namen „Benedikt“ trägt. 
-Gemeint ist damit der heilige Benedikt von Nursia, dessen Klöster bis heute als Orte des Friedens gelten. 
-Mitten in einem Kriegsgebiet bauen sich Soldaten einen Ort des Friedens. 
-Mitten in einer Umgebung von Angst um das eigene Leben und einer Unsicherheit bezüglich des nächsten Tages, kommen sie zusammen um zu beten. 
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-Krieg, Gewalt und Unterdrückung sind ein Ausdruck des menschlichen Machtwillens,​ der Versuch die eigene Vorstellung mit allen Mitteln umzusetzen. 
-Mitten in diese machtbeherrschten Welt, wird der, dem alle Macht gegeben ist, als Kind in Bethlehem geboren. 
-Er kommt, weil die Menschen die Wahrheit über Gott nicht mehr kennen und der  
-Glaube an diesen Gott geschwunden ist. 
-Jesus selbst muss mit seinen Eltern aus seiner Heimat in ein fremdes Land flüchten, weil ein König ihn verfolgen lässt. 
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-Zum Glück brauchen wir in Deutschland nicht Angst zu haben, dass es uns gleich an den Kragen geht, wenn wir für unseren Glauben eintreten. 
-Und doch müssen wir, wenn wir ehrlich sind, auch in unseren Breiten, da wo wir zu unserem Glauben oder zur Kirche stehen, oft Schelte und Unverständnis einstecken. 
-Vorurteile haben sich breit gemacht, auch die Unwissenheit über den konkret gelebten Glauben der Christen ist groß geworden. 
-Die mediale Welt hat die Meinungsmache im Griff und die Kirche oft gar nicht die Möglichkeit gegen immer wieder neu auftauchende Schlagzeilen sich selbst zu äußern.  ​ 
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-Darum wird gerne auch einmal aus Angst nicht anzuecken oder als unmodern zu gelten, ein brisantes kirchliches Thema elegant umgangen. 
-Die Botschaft der Engel an die Hirten in der Heiligen Nacht beginnt jedenfalls mit dem Zuruf: „Fürchtet euch nicht?“ 
-Überall da wo Krieg herrscht, wird solch eine Botschaft gerne überhört, denn Krieg ist mit dem Frieden Gottes nicht in Einklang zu bringen. 
-Doch je mehr Menschen diese Botschaft vom Frieden verstehen, den Gott in unsere Welt tragen will, umso mehr wächst in ihnen auch der Wunsch mit Gottes Frieden zu leben. 
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-Wer also wie Stephanus noch an einen offenen Himmel glaubt, der hat den Blick zu dem Kind in der Krippe, dessen Reich ja existiert, noch nicht verloren. ​ 
-Leider erfahren Menschen, die im Glauben tiefer blicken, oft Neid und Feindseligkeit. ​ 
-Die Wahrheit, die sie mutig aussprechen,​ ist oft unbequem, und so verfolgt man sie lieber, als ihnen zu folgen. 
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-Wenn wir jetzt Eucharistie feiern, dann geben wir Zeugnis von dem, der vom Himmel herabgekommen ist und nach der Wandlung in der Kommunion mitten unter uns wohnt: Eben wie Stephanus, von dem Kind in der Krippe! ​ 
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-Amen. 
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-:​sfoot:​Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, mit freundlicher Genehmigung der katholischen Bibelanstalt Stuttgart, Predigt: Pfarrer Stephan Meßner:se: 
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