Vorwort

Dieses Konzept wurde in der Wahlperiode 2020 bis 2023 erstellt. Wir haben als Pfarreirat direkt nach der konstituierenden Sitzung mit der Ausarbeitung einer Vision begonnen. Danach kam Corona und wir konnten uns erstmal lange gar nicht treffen. Erst nach vielen Monaten hatten wir die Möglichkeit von Onlinetreffen, was aber eher eine Notlösung war und es schwierig machte, Dinge gemeinsam zu erarbeiten. In der Folgezeit gab es dann zwar wieder Treffen in Präsenz, aber wir saßen mit Masken in einem sehr großen Kreis im Pfarrheim und mussten sehr laut rufen, in der Hoffnung, dass uns alle verstehen. Dann mussten wir wieder auf Onlinesitzungen ausweichen. In der ganzen Zeit lagen auch dringende und brisante Themen an, so dass das Pastorale Konzept in den Hintergrund trat. Wir hatten es zwar immer wieder auf der Tagesordnung und haben zumindest eine Struktur erschaffen und Ideen in Form von Stichworten gesammelt, sowie einige Detailpunkte ausgearbeitet. Aber so richtig los ging es erst Anfang 2023.

Der vorhergehende Pfarreirat hatte in der Wahlperiode 2016-2019 ein Analyseteam gebildet und eine Analyse durchgeführt. Als diese Analyse Anfang 2023, also nicht ganz vier Jahre später, im Rahmen des pastoralen Konzeptes nochmals durchgegangen wurde, musste festgestellt werden, dass es einen erheblichen Teil der dort genannten Angebote nicht mehr gibt. Von kleineren Veranstaltungen bis hin zu Großveranstaltungen wie Adventsmarkt oder Pfarr-und Kindergartenfeste. Auch haben sich etliche Gruppen, in der Größe von wenigen Personen, bis hin zu etwa 50 Personen, wie die kfd Eschringen aufgelöst. Und auch Einrichtungen, wie beispielsweise die KÖB in Ommersheim, oder unsere Kindergruppe Rasselbande existieren nicht mehr.

Jetzt noch mal auf einen Blick zu sehen, was quasi in den letzten drei Jahren verschwunden ist, war in gewisser Weise erschreckend. Hier hat Corona als Beschleuniger gewirkt. Allerdings muss man sagen, dass dieser Prozess auch vor Corona am Laufen war und ohne Corona der Rückgang einfach nur länger gedauert hätte und dass das ein oder andere Ende vielleicht auch qualvoller abgelaufen wäre. Dies liegt zum einen an der Altersstruktur, die dazu führt, dass viele langjährige Mitarbeiter aus Altersgründen aufhören oder gar sterben. Zum anderen aber auch an der Tatsache, dass sich immer weniger Menschen finden, die eigenverantwortlich und längerfristig Aufgaben in der Gemeinschaft übernehmen möchten. Dadurch kommt auf diejenigen, die immer noch aktiv sind, immer mehr Arbeit zu und auch dadurch ziehen sich Menschen zurück. Man kann hier schon fast von einer Abwärtsspirale reden.

Durch den Personalschlüssel wird auch demnächst nur noch ein Priester, statt wie bisher zwei, tätig sein. Auch das wird zu weiteren Engpässen, insbesondere bei Messen und anderen Sakramenten führen.

In dieser Situation, ist es für das Konzept der Pfarrei ganz wichtig, nicht die großen Dinge ins Auge zu fassen, die nicht mehr - oder schon bald nicht mehr - zu leisten sind. Genauso wenig wie den vergangenen Zeiten, die so nicht mehr zurückkommen werden, nachzutrauern. Stattdessen wollen wir uns an unserer Pfarrpatronin, der Heiligen Veronika, orientieren. Sie hat Jesus auf dem Weg zum Kreuz ein Tuch gereicht, mit dem er sich den Schweiß abwischen konnte. Sie hat in einer ausweglos erscheinenden Situation Jesus mit einer einfachen Geste gedient. Und deshalb möchten auch wir den Blick auf die kleinen Dinge richten, die wir mit wenigen Personen und mit unserer wenigen Kraft noch vollbringen können. In der Hoffnung, dass Gott dabei mit uns ist.

Im ersten Kapitel Unsere Vision beschreiben wir, wohin wir gehen möchten und von was wir uns leiten lassen. Im zweiten Kapitel Unsere Pfarrei beschreiben wir den Kontext, in dem sich unsere Pfarrei befindet. Im dritten Kapitel Unsere Begleitung beschreiben wir, wie wir die Menschen durch ihr Leben und ihren Alltag begleiten möchten. Im vierten Kapitel Unsere Dienste beschreiben wir, was wir als Dienst der Pfarrei sehen und wie wir das umsetzen möchten. Im letzten Kapitel Unsere Organisation beschreiben wir dann, wie wir bestimmte Dinge organisieren möchten.