Heiliger Antonius von Padua

Kaum ein Heiliger ist so tief in der Volksfrömmigkeit verankert, wie Antonius von Padua. Antonius-Opferstöcke und Darstellungen des Heiligen finden sich in unzähligen Kirchen. Zum heiligen Antonis beten wir? … Wenn wir etwas verloren haben.

Diese Volksfrömmigkeit, geht auf die Erzählung zurück, dass ein junger Mönch den Psalter (also das Gebetbuch) des Antonius ohne dessen Erlaubnis mitnahm. Daraufhin wurde er von Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte.

Doch wer war Antonius wirklich? Was hat sein Leben geprägt?

Sein Gedenktag ist der 13. Juni. Geboren in einem reichen Elternhaus, wird er mit 15 Jahren zunächst Augustiner Chorherr und lehrt Kirchenrecht an einer Universität in Portugal. Doch das erfüllt ihn nicht und so wechselt er zu dem neu gegründeten Bettelorden der Franziskaner. Dort entdeckt man sein Predigttalent, was übrigens eines der Attribute ist, das der Künstler auf unserer Statue dargestellt hat. Eine Bibel, aufgeschlagen und auf ihr sitzt ein Knabe mit einer Weltkugel in der Hand. Antonius wusste nicht nur, was in der Bibel stand, er lebte auch nach dem Wort Gottes. Der Jesusknabe auf seiner Bibel als Symbol für das geschriebene und fleischgewordene Wort Gottes.

In den letzten Jahren seines Wirkens hielt er Fastenpredigten in Italien, genau genommen in seinem Kloster in Padua und hatte mit ihnen einen sensationellen Erfolg. Keine Kirche in der Umgebung war groß genug und so musste man bei seinen Predigten ins Freie ausweichen. Von bis zu 30.000 Zuhörern wurde berichtet.

Viele Menschen legten nachdem sie seine Predigt gehört hatten ihre schlechten Gewohnheiten ab, Schulden wurden erlassen, zerstrittene Familien versöhnten sich, Diebe gaben das gestohlene Gut zurück, Prostituierte gingen einer anderen Arbeit nach.

Das zweite Attribut auf unserer Statue, es musste neu geschnitzt werden, ist der Lilienstab, wir kennen ihn auch vom heiligen Josef. Die Lilie, ist ein Symbol für die Reinheit des Herzens und ein Symbol der besonderen Marienverehrung. Auch der Papst ist begeistert vom Predigttalent des Mönches. Mit 36 Jahren stirbt Antonius völlig ausgebrannt in einem Kloster nahe Padua.

Nur knapp ein Jahr später wurde er offiziell heilig gesprochen, weil bereits 47 Wunder auf seine Fürsprache hin, von der Kirche anerkannt waren. 1946 wurde auch er dann zum Kirchenlehrer erhoben. Eine seiner Aussagen lautete: „Klein ist der Mensch, der Vergängliches sucht, groß aber, wer das Ewige im Sinn hat.“


Text: Pfarrer Stephan Meßner, Bilder: Werner Stopp