Im Herbst 1984 trat Friedolin Flieger, zuvor Schulpfarrer in St. Ingbert, seinen Dienst in Ensheim an. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Baumaßnahmen: Die Wieder-Errichtung des alten Vereinshauses als katholisches Pfarrheim von 1985-1988, die komplette Instandsetzung der Mauern und des Daches von St.Peter in den Jahren 1994-1995, sowie die komplette Renovierung des Innenraums 1996 und die Restaurierung der Orgel in 2003.
Die Renovierungen und Sanierungen beschränkten aber nicht nur auf Gebäude. Unter seinem Vorgänger wurden die Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils umgesetzt und die neue Liturgie und die Neureglungen in Ensheim eingeführt. Mit Pfarrer Flieger wurden sie in seiner Person vollendet. Sein Anliegen war es von Anfang an, das Evangelium von Jesus Christus als eine Frohbotschaft zu verkündigen und den Menschen niemals mit irgendwas zu drohen. "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit alle die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben erhalten."(Joh.3,16) Bei diesem Angebot Gottes, das allen offen steht, braucht es keine Drohungen.
Da er in seinen intellektuell anspruchsvollen Predigten Jesus als den verkündigt hat, der mit offenen Armen am Kreuz hängt, war er bei vielen Leuten sehr beliebt. Unvergessen sind auch seine Faschingspredigten, in denen er die biblische Botschaft auf humorvolle Art und in Reimform verkündigte. Mit den von ihm organisierten Reisen in den Nahen Osten, hat er vielen Ensheimern die Gegenden der Bibel und die fremden Kulturen näher gebracht.
Er durfte auch die Gemeinde in das neue Jahrtausend begleiten und bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand, im August 2011, wurde er mit Geschenken und Ehrenmitgliedschaften geradezu überhäuft.
Im Oktober 2011 übernahm Pfarrer Stephan Meßner als letzter Seelsorger die Leitung der Pfarrei. Am ersten Advent 2015 wurde die Pfarrei St.Peter aufgelöst und als Gemeinde in die Pfarrei Heilige Veronika Ensheim integriert.
Zum Anfang: Die Seelsorger von St. Peter
Text: Michael Schneider, Foto: Festschrift 250 Jahre St.Peter