~~bc:St. Josef Heckendalheim~~ ====== Die Kirche St. Josef Heckendalheim ====== {{tafelbild-kirche-heckendahlheim-aussen_300x367.jpg?nolink&300x367 |Pfarrkirche St. Josef Heckendahlheim}} Die Kirche St. Josef ist ein junges Gotteshaus. Bis vor dem 2. Weltkrieg besaß Heckendalheim noch keine eigene Kirche. Die Gläubigen mussten zu den Gottesdiensten in die Mutterkirche im etwa 3 km entfernten Ommersheim gehen. Aufgrund des beschwerlichen Kirchgangs bestand schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts der Wunsch nach einer eigenen Kirche, deren Bau von der gesamten Dorfgemeinschaft unterstützt wurde. Einzelne Bürger schenkten Land, andere spendeten Geld. In den nahen Steinbrüchen durften unentgeltlich 1.200 m³ Steine gebrochen werden. Den kostenlosen Transport zum Bauplatz besorgten einheimische Landwirte und Transportunternehmen. Der Bau wurde am 15. Juli 1952 begonnen. Nach nur 15 Monaten Bauzeit fand schon am 30. August 1953 die Einsegnung der Kirche statt. Die Kirche St. Josef entstand im Baustil der Romantik. Sie wurde von dem Speyrer Diözesanbaumeister Wilhelm Schulte geplant. Der Kirchenraum wird im Innem beherrscht von einem Rundbogen an der Chorwand. Er bildet den Rahmen für eine Kreuzigungsgruppe: In ihrem Mittelpunkt befindet sich der holzgeschnitzte, im Stil der Gotik ausgeführte Corpus Jesu, seitlich davon die Figuren der schmerzhaften Mutter und des hl. Johannes, des Evangelisten. {{ kirche-heckendalheim-altarraum_220x220.jpg?nolink&220x220|}} Die Figurengruppe ist durch zwei große Rundbogenfenster des Altarraumes von Norden her beleuchtet. Eine Besonderheit ist links auf einem Sockel die Figur des Kirchenpatrons St. Josef, die auf dem linken Arm ein segnendes Jesuskind trägt und in der rechten Hand das Modell der Kirche hält. Der von einer Speyerer Dominikanerin gemalte Kreuzweg beeindruckt durch seine Originalität und Schlichtheit. Besonders sehenswert ist auch der alte Tabernakel, der ursprünglich auf dem Altar stand und heute auf einer Sandsteinsäule einen neuen Platz gefunden hat. Er wurde nachträglich mit einer Bronzeumhüllung versehen. 2015 wurde der Innenraum komplett neu gestrichen. Auch wurden zwei der Heiligenfiguren von der Restauratorenfirma Mrziglod aus Tholey „generalüberholt“. Die Figuren der heiligen Theresia vom Kinde Jesu und die des heiligen Antonius von Padua. :brclr: ===== Die Figuren ===== === Heilige Theresia vom Kinde Jesu === {{2015-heck-thersiavomkindejesu-ws-320x640.jpg?nolink&320x640 |}} Am 1. Oktober gedenken wir der heiligen Theresia vom Kinde Jesu. Man nennt sie auch die „kleine“ heilige Theresia, in Abgrenzung zur „großen“ heiligen Theresia von Avila und weil ihr Leben vom Streben nach täglichen kleinen Liebeswerken geprägt war. Mit den Worten: „Mein Gott! ... ich liebe dich!“ auf den Lippen, starb sie als Ordensschwester im Karmel in Lisieux, in Frankreich, im Jahr 1897 im Alter von nur 24 Jahren aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung und wurde von Papst Johannes Paul II. 1997, also genau 100 Jahr nach ihrem Tod, zur Kirchenlehrerin erhoben. Ihr Weg, den sie den kleinen Weg nennt, beschreibt sie folgend: „Gott schaut nicht so sehr auf die Gabe des Liebenden als vielmehr auf die Liebe des Gebenden. Große Werke sind nicht notwendig. Um Liebe zu üben, genügen winzige Anlässe, die unscheinbarsten Dinge und Taten. Kleine Aufmerksamkeiten machen ein ganzes Leben aus.“ Ein Lächeln, wenn man lieber ein missmutiges Gesicht machen würde. Ein liebes Wort, obwohl man lieber schweigen möchte. Einen unangenehmen Menschen zuvorkommend behandeln. Gegen jedermann freundlich sein. Die Fehler der anderen ertragen und sich über ihre Schwächen nicht wundern. Vielleicht in Geduld bei einer Arbeit ausharren, ohne sie abzukürzen, ein Gebet zu Ende führen, bei dem anscheinend nichts Rechtes herausschaut. Immer fröhlich sein. Eine Begebenheit, die Therese selbst aus ihrem Ordensleben berichtete, soll ihren Weg veranschaulichen. So schreibt sie: „Es gibt in der Kommunität eine Schwester, die das Talent hat, mir in jeder Hinsicht zu missfallen, ihre Manieren, ihre Worte, ihr Charakter schienen mir sehr unangenehm. Sie ist jedoch eine heilige Klosterfrau, die dem lieben Gott sicher sehr angenehm ist; so wollte ich der natürlichen Antipathie, die ich empfand, nicht nachgeben. Ich sagte mir, die Liebe dürfe nicht in Gefühlen bestehen, sondern müsse sich in Werken äußern. Nun bemühte ich mich, für diese Schwester zu tun, was ich für den mir liebsten Menschen getan hätte. Jedes Mal, wenn ich ihr begegnete, betete ich für sie zum lieben Gott und bot ihm alle ihre Tugenden und Verdienste an ... Ich gab mich nicht damit zufrieden, viel für die Schwester zu beten, die mir so viele Kämpfe verursachte, ich suchte ihr alle möglichen Dienste zu leisten, und wenn ich in Versuchung kam, ihr auf unangenehme Art zu antworten, begnügte ich mich damit, ihr mein liebenswürdigstes Lächeln zu zeigen.“ Bereits kurz nach ihrem Tod sprach man Theresia eine Vielzahl von Wundertaten zu, hatte sie doch gesagt: „Nach meinem Tod will ich es Rosen regnen lassen.“ Dieses Attribut hat der Künstler, der Bildhauer Karl Riemann aus Blieskastel, sehr schön herausgearbeitet. Die heilige Theresia vom Kinde Jesu mit den Rosen in ihren Armen, die sie vom Himmel aus, auf alle herabregnen lässt, die sich vertrauensvoll auf ihre Fürsprache hin, an Jesus Christus wenden. Lisieux ist heute nach Lourdes der zweitgrößte Wallfahrtsort in Frankreich, mit jährlich fast eineinhalb Millionen Pilgern und Besuchern. Und so schreibt Theresia über sich selbst: „Ich erkannte, dass die Liebe allein die Glieder der Kirche in Bewegung setzt, und würde die Liebe erlöschen, so würden die Apostel das Evangelium nicht mehr verkünden, die Märtyrer sich weigern, ihr Blut zu vergießen… Ich begriff, dass die Liebe alle Berufungen in sich schließt, dass die Liebe alles ist, dass sie alle Zeiten und alle Orte umspannt … mit einem Wort, dass sie ewig ist! … Da rief ich im Übermaß meiner überschäumenden Freude: O Jesus, meine Liebe … endlich habe ich meine Berufung gefunden, meine Berufung ist die Liebe! … Ja, ich habe meinen Platz in der Kirche gefunden, und diesen Platz, mein Gott, den hast du mir geschenkt… Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein … So werde ich alles sein … So wird mein Traum Wirklichkeit werden!“ === Heiliger Antonius von Padua === {{2015-heck-antoniusvonpadua-ws_320x640.jpg?nolink&320x640 |}} Kaum ein Heiliger ist so tief in der Volksfrömmigkeit verankert, wie Antonius von Padua. Antonius-Opferstöcke und Darstellungen des Heiligen finden sich in unzähligen Kirchen. Zum heiligen Antonis beten wir? … Wenn wir etwas verloren haben. Diese Volksfrömmigkeit, geht auf die Erzählung zurück, dass ein junger Mönch den Psalter (also das Gebetbuch) des Antonius ohne dessen Erlaubnis mitnahm. Daraufhin wurde er von Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte. Doch wer war Antonius wirklich? Was hat sein Leben geprägt? Sein Gedenktag ist der 13. Juni. Geboren in einem reichen Elternhaus, wird er mit 15 Jahren zunächst Augustiner Chorherr und lehrt Kirchenrecht an einer Universität in Portugal. Doch das erfüllt ihn nicht und so wechselt er zu dem neu gegründeten Bettelorden der Franziskaner. Dort entdeckt man sein Predigttalent, was übrigens eines der Attribute ist, das der Künstler auf unserer Statue dargestellt hat. Eine Bibel, aufgeschlagen und auf ihr sitzt ein Knabe mit einer Weltkugel in der Hand. Antonius wusste nicht nur, was in der Bibel stand, er lebte auch nach dem Wort Gottes. Der Jesusknabe auf seiner Bibel als Symbol für das geschriebene und fleischgewordene Wort Gottes. In den letzten Jahren seines Wirkens hielt er Fastenpredigten in Italien, genau genommen in seinem Kloster in Padua und hatte mit ihnen einen sensationellen Erfolg. Keine Kirche in der Umgebung war groß genug und so musste man bei seinen Predigten ins Freie ausweichen. Von bis zu 30.000 Zuhörern wurde berichtet. Viele Menschen legten nachdem sie seine Predigt gehört hatten ihre schlechten Gewohnheiten ab, Schulden wurden erlassen, zerstrittene Familien versöhnten sich, Diebe gaben das gestohlene Gut zurück, Prostituierte gingen einer anderen Arbeit nach. Das zweite Attribut auf unserer Statue, es musste neu geschnitzt werden, ist der Lilienstab, wir kennen ihn auch vom heiligen Josef. Die Lilie, ist ein Symbol für die Reinheit des Herzens und ein Symbol der besonderen Marienverehrung. Auch der Papst ist begeistert vom Predigttalent des Mönches. Mit 36 Jahren stirbt Antonius völlig ausgebrannt in einem Kloster nahe Padua. Nur knapp ein Jahr später wurde er offiziell heilig gesprochen, weil bereits 47 Wunder auf seine Fürsprache hin, von der Kirche anerkannt waren. 1946 wurde auch er dann zum Kirchenlehrer erhoben. Eine seiner Aussagen lautete: „Klein ist der Mensch, der Vergängliches sucht, groß aber, wer das Ewige im Sinn hat.“ ===== Weitere Informationen ===== Weitere Informationen finden Sie in dem Faltblatt zur Kirche St. Josef Heckendalheim, das uns der Verkehrsverein Mandelbachtal e.V. freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. {{heckendalheim:pfarrkirche:faltblatt-kirche-heckendalheim.pdf|Faltblatt zur Kirche St.Josef Heckendalheim herunterladen…}} ---- //:ssf:Quelle Kirche: Objekttafel Kirche St. Josef Heckendalheim, mit freundlicher Genehmigung des Verkehrsvereins Mandelbachtal e.V., Text zu Figuren: Pfarrer Stephan Meßner, Figurenbilder: Werner Stopp :se://