Viele Gratulanten bei Sr. Leodegards Jubiläum

Nach dem Erntedankgottesdienst am 2. Oktober hatten sich viele Mitglieder der Gemeinde St. Peter noch im Pfarrheim zu einem Sektumtrunk getroffen um Schwester Leodegard zu Ihrer 60-jährigen Profess zu gratulieren und um ein wenig mit ihr zu feiern.

Neben den offiziellen Gratulationen vom Gemeindeausschuss, dem Frauenbund, dankten ihr noch der Kirchenchor mit 3 Ständchen und die Sternsingerhelferinnen mit einem afrikanischen Lied, das in afrikanischer Tracht dargeboten wurde. Dazu trug Christel Hager noch ein sehr schönes persönliches Gedicht vor.

Vor genau 60 Jahren hatte Sie Ihr Ordensgelübde abgelegt. Wie sie selbst sagte, war sie vor 57 Jahren nicht gerade erfreut, dass sie als Pfälzerin nach Ensheim ins Saarland geschickt wurde, aber mittlerweile fühlt sie sich doch als Ensheimerin. Schwester Leodegard unterrichtete 37 Jahre lang an der Schule in Ensheim, bis sie im Jahr 2000 aus Altersgründen ausschied. Und sie betet heute immer noch jeden Tag für die Pfarrei, den Ort und die ganzen Ehemaligen. Eine ihrer Leidenschaften war die Musik. Schon sehr früh führte sie Kinder mit Orff-Instrumenten an die Musik heran und so ungefähr das halbe Dorf wurde in seiner Schulzeit von ihr in Musik unterrichtet. Aber auch über ihre persönlichen Kontakte kam hier in Ensheim einiges zustande.

Ihre leibliche Schwester, Schwester Wiltrud war jahrelang an der Missionsstation in Ghana tätig und dadurch wurde dieses Projekt das Ensheimer Hilfsprojekt schlechthin. Es ist ein immer wieder gern genommener Verwendungszweck bei allen möglichen Sammelaktionen.

Ein anderes Beispiel sind die Trauben und Kürbisse aus der Heimat von Sr. Leodegard, die in Ensheim jedes Jahr Ende September für einen guten Zweck verkauft werden.

Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Sternsinger, die von Ihr mit ins Leben gerufen wurden und die sie auch jahrelang begleitet hat.

Das Jahr 2016 ist auch ein großes Jubeljahr für den gesamten Orden. Denn die Ordensgründung der Dominikaner liegt genau 800 Jahre zurück. Ein Grund zum Feiern, auch wenn die Orden in Deutschland in einer sehr schwierigen Situation sind. Vor allem die Frauenorden.

So gab es vor 60 Jahren in Deutschland noch fast 100.000 Ordensschwestern. Mittlerweile sind es nur noch etwas über 18000. Also rund 20%. Aber die Situation ist in Wirklichkeit noch viel schlimmer. Denn während es in Deutschland vor 60 Jahren noch rund 3500 Novizinnen gab, sind es jetzt nur noch knapp 70. Das sind nur noch 2 % und das ist sehr schade. Denn in den letzten Jahrhunderten haben die Orden doch wichtige gesellschaftliche Aufgaben übernommen.

So wurde der erste Kindergarten in Ensheim von Ihrem Orden gegründet und auch in der Ensheimer Schule waren neben Sr. Leodegard noch zahlreiche weitere Schwestern als Lehrerinnen tätig.


Text und Bild: Michael Schneider